Foto des Monats
Im Laufe jedes Monats entstehen besonderen Momente und dazu ein besonderes Foto. Da dies meine persönlichen Momente sind, muss das jeweils gezeigte Monatsfoto nicht unbedingt aus fotografischer Sicht „besonders“ sein. Oftmals sind es einfach auch nur Erinnerungen an schöne Situationen, die ich gerne mit Ihnen teilen möchte. Aber sehen und lesen Sie selbst …
2020
Was für ein Jahr. Gleich der 1. Januar begann mit einem sehr traurigen Ereignis: Im Krefelder Zoo brannte das Affenhaus komplett nieder. Die meisten der Tiere kamen bei dem Brand ums Leben, u.a. der imposante Gorilla Massa. Ich fotografierte ihn dort vor 10 Jahren und war seitdem nicht mehr dort. Mein seinerzeitiges Foto soll das Monatsfoto für den Januar sein. Bereits wenige Wochen später sollte ein kleines Virus unser aller Leben verändern: Covid-19. An Fernreisen war im Jahr 2020 nicht zu denken. Selbst Reisen ins nahe Ausland (und selbst im eigenen Land) waren nur zeitweilig und eingeschränkt möglich. Daher entstanden mehr Fotos als sonst in der näheren Umgebung, oder auch in Zoos in Tierparks. Das muss natürlich kein Nachteil sein.
Wussten Sie, dass Mäusebussarde Molche fressen? Beim Blick aus dem heimischen Dachfenster auf die rückwärtigen Wiesen beobachtete ich im März allmorgendlich Bussarde beim Frühstück. Was ich mit bloßem Auge nicht erkennen konnte, offenbarte das Foto später auf dem Bildschirm. Mäusebussarde fressen allerlei Insekten und Kriechtiere und nebenbei auch Amphibien, so wie den Bergmolch, den der „Märzbussard“ verzehrte. Im April beobachtete ich in der Voreifel Schwarz- und Braunkehlchen in den blühenden Rapsfeldern. Während die Schwarzkehlchen an den Ackerrändern brüten, waren die Braunkehlchen nur auf dem Durchzug, so wie auf dem Monatsfoto April zu sehen. Im Mai konnte ich schließlich ein Rohrweihenpaar beim Nestbau fotografieren. Unermüdlich trug das Männchen Zweige in das Schilfgebiet, in dem das Weibchen saß. Auch die Monatsfotos im November (die neugierigen Rehe) und im Dezember (überwinternde Schwarzkehlchen) entstanden in der Nähe meines Wohnortes. Schwarzkehlchen sind eigentlich Zugvögel, die als Kurzstreckenzieher im Mittelmeerraum überwintern, da sie im Winter als Insektenfresser hier keine Nahrung mehr finden. Die Überwinterung des Schwarzkehlchenpaares (die Tiere auf dem zusammengesetzten Foto sitzen auf dem gleichen Zweig), welches ich am 28.12.2020 fotografierte, ist offenkundig Ausdruck des Klimawandels.
Beispiele für Fotos unter kontrollierten Bedingungen bzw. in „Gefangenschaft“ sind die Portraits des Pythons (Februar), des Geparden (August) und des Wolfes (Oktober). Die übrigen Fotos entstanden an der Nordseeküste. Den Sonnenuntergangsrotschenkel im Juni fotografierte ich an der Nordseeküste im Cuxhavener Land bei Wremen. Das Foto des Schilfrohrsängers im Juli entstand im niederländischen Ouddorp. Und die Flugstudie der Nonnengänse machte ich im September in Ostfriesland.
2019
Das Jahr 2019 stand ganz im Zeichen meiner Fotoreise nach Südafrika und das südliche Botswana. Dort entstanden auch die „Fotos des Monats“ April und Mai. Am 30. April machten wir uns auf zu einer Abendfahrt durch das „Tuli Game Reserve“ in Botswana und hatten das Glück, gleich mehrfach auf Leoparden zu treffen. Die nachdrücklichste Begegnung bescherte uns ein junger Leopard, der seelenruhig auf einem Felsen ruhte. Später am Abend trafen wir noch seine Mutter auf Beutezug. Einige Tage später hielten wir uns im nördlichen Kruger Nationalpark auf. Vom Pafuri Camp aus ging es am Abend des 4. Mai in einen Fieberbaumwald, wo ich mit der schräg einfallenden Abendsonne eine Elefanten-Szene der besonderen Art festhalten konnte.
Einen Monat später war ich auf Amrum und der Hallig Hooge, auf der Brand-, Zwerg, Fluss- und (die auf dem Foto zu sehenden) Küstenseeschwalben brüten. Auch die Monatsfotos März (Zeeland/NL) und September (Insel Norderney) entstanden am Meer, wo es mich besonders oft hinzieht. Dass Tierfotografie aber auch in meiner Heimat rund um Aachen gut möglich ist, zeigen weitere Fotos. Einen Kernbeißer attraktiv ins Bild zu setzen gelang mir im Januar. Das Abendfoto des Uhus entstand im Februar aus dem Dachfenster unseres Hauses und auch die Fotos von Neuntöter und Rehbock sowie der Wasseramsel entstanden im Umfeld meines Wohnortes. Gelegentlich fotografiere ich auch in Zoos und Tierparks. Im November entstand so das Foto des „traurigen Schimpansen“. Schließlich durfte auch ein Portrait unserer Hauskatze Tara nicht fehlen. Das Jahr 2019 war daher wieder einmal ein guter Mix aus Tierfotografie vor der eigenen Haustür und in nahen und fernen Ländern.
2018
Im Jahr 2018 erfüllte ich mir einen lange gehegten Wunsch und besuchte im April/Mai die Galápagos-Inseln. Als naturbegeisterter Biologe und Tierfotograf kann man sich keinen außergewöhnlicheren Ort mit seiner einzigartigen Tierwelt vorstellen. Besonders die Meerechsen mit ihrem Leben in der Gezeitenzone haben es mir angetan. Das Foto des Monats Mai entstand auf der Isla Isabela nahe Puerto Villamil. Durch die lange Verschlusszeit konnte ich den Moment einfangen, in dem eine Welle über die auf dem Felsen sitzende Meerechse schwappte.
Ähnliche fotografische Versuche unternahm ich mit den allgegenwärtigen Roten Klippenkrabben, die auf dem Monatsfoto April zu sehen ist. Ebenfalls mit einer längeren Belichtungszeit entstand das „Foto des Monats“ März auf der niederländischen Insel Texel, wo ich interessante Fotostudien mit in der Brandung jagenden Möwen machte. Auch die Fotos August (Hafen von Sankt Petersburg), Oktober (Jadebusen bei Wilhelmshaven) und November (Westerhever/Nordfriesland) entstanden an meinem Lieblingsort – dem Meer. Im Juni verbrachte ich hingegen 2 Wochen im Süden, auf der Insel Krk/Kroatien. Hier begeisterten mich vor allem die hübschen Bienenfresser. Aber natürlich muss es nicht immer die Ferne sein, in der schöne Tierfotografien entstehen.
Den Rotfuchs aus dem Januar erwischte ich gleich vor meiner Haustür. Über eine halbe Stunde konnte ich ihn bei einem Spaziergang beobachten, was das Jahr gleich gut beginnen ließ. Im Februar flog mir der Rauhfußbussard vor die Linse, der in unseren Breiten nur im Winterhalbjahr zu beobachten ist. Der startende Höckerschwan stammte von einem Weiher in meiner heimischen Umgebung, ebenso wie der schöne Bergfink aus dem Dezember. Auch das Jahr 2018 hat mir wieder einmal gezeigt: Tierfotografie ist überall möglich. Dort draußen in der Welt ebenso, wie vor der eigenen Haustür.
2017
Das Jahr 2017 startete mit einer ornithologischen Besonderheit. Auf der Königshovener Höhe bei Grevenbroich/Bedburg überwinterten gleich mehrere Sumpfohreulen. Diese wunderschöne Eule ist tagaktiv und vergleichsweise wenig scheu. Mir gelangen viele schöne Aufnahmen und folgerichtig entstand dort auch das „Foto des Monats“ Januar. Auch die Rehe aus dem Monat Februar, der Schwalbenschwanz aus dem Mai und der Graureiher aus dem November fotografierte ich auf der Königshovener Höhe. Nicht weit davon entfernt fotografierte ich im März den Eisvogel in der Erftaue in Grevenbroich, und auch der Flussregenpfeifer aus dem April stammt aus Grevenbroich.
Reisen in das europäische Ausland unternahm ich 2017 nur selten. Im Juni verbrachte ich 2 Wochen in Kroatien. Skorpione begegnen einem dort täglich. Auf dem „Foto des Monats“ Juni habe ich einen Skorpion in interessanter Perspektive aufgenommen. Ende Oktober zog es mich an die niederländische Nordseeküste, wo ich mit „Lichtmalereien am Strand“ experimentierte. Die übrigen Fotos entstanden – bis auf das Dezemberfoto des Alexandersittichs in Köln – unmittelbar vor meiner Haustür. Den Eisvogel aus dem September habe ich auf dem Sofa sitzend durch das Wohnzimmerfenster aufgenommen. Was für ein Service … danke lieber Eisvogel.